Parkinson's Gesetz: Erkenntnisse für Startups

In Startups ist Zeit oft die knappste und wertvollste Ressource. Doch ihre effektive Verwaltung bleibt für viele Unternehmer eine Herausforderung. Hier kommt das Parkinson-Gesetz ins Spiel – ein Prinzip, das tiefgreifende Einsichten bietet, wie sich Arbeit ausdehnt, um die für ihre Fertigstellung verfügbare Zeit zu füllen. Das Verständnis und die Anwendung dieses Gesetzes können die Produktivität und Effizienz in jeder Startup-Umgebung erheblich verbessern.

Was ist das Parkinson-Gesetz?

Das Parkinson-Gesetz stammt aus einem Essay von Cyril Northcote Parkinson aus dem Jahr 1955, der in "The Economist" erschien und später Teil seines Buches wurde. Das Gesetz besagt:

Arbeit dehnt sich so aus, dass sie die Zeit ausfüllt, die zu ihrer Erledigung zur Verfügung steht. - Cyril Northcote Parkinson

Parkinson, ein britischer Historiker und Autor, beobachtete dieses Muster zunächst im britischen Staatsdienst. Als die Bürokratien wuchsen, bemerkte er, dass Beamte mehr Arbeit füreinander schufen, unabhängig von der tatsächlichen Notwendigkeit mehr Arbeit zu leisten. Diese Beobachtung wurde seitdem verallgemeinert, um die Ineffizienz und Zeitverwaltung innerhalb von Organisationen zu beschreiben.

Die drei Regeln des Parkinson-Gesetzes und ihre Erklärung

1. Arbeit dehnt sich aus, um die Zeit zu füllen, die zu ihrer Fertigstellung zur Verfügung steht.

Dies ist die Kernidee des Parkinson-Gesetzes. Wenn eine Aufgabe geplant ist, innerhalb einer Woche abgeschlossen zu werden, wird sie eine Woche dauern, selbst wenn sie in einem Tag hätte erledigt werden können. Die Verfügbarkeit von Zeit fördert ein langsames Tempo und führt oft zu unnötigen Komplikationen.

2. Ausgaben steigen, um das Einkommen aufzubrauchen.

Parkinson stellte auch fest, dass mit zunehmendem Budget einer Organisation deren Ausgaben steigen, um das verfügbare Einkommen zu verbrauchen. Dies spiegelt ein breiteres Prinzip wider, dass Ressourcen, sofern sie nicht sorgfältig verwaltet werden, dazu neigen, vollständig genutzt zu werden, unabhängig von der Notwendigkeit, was zu Ineffizienz führt.

3. Die Anzahl der Personen in einer Bürokratie nimmt zu, unabhängig von der Arbeitsmenge.

In vielen Organisationen besteht die Tendenz, im Laufe der Zeit mehr Personal hinzuzufügen, auch wenn das Arbeitsvolumen keinen Zuwachs rechtfertigt. Diese Regel hebt die Ineffizienzen im Zusammenhang mit der Personalbesetzung und die damit verbundenen Managementherausforderungen hervor.

Was können wir aus dem Parkinson-Gesetz für heutige Startups lernen?

Priorisierung des Zeitmanagements

Für Startups, in denen Agilität und schnelle Entscheidungsfindung entscheidend sind, ist es wichtig zu erkennen, dass Aufgaben unnötig lange dauern können. Durch das Setzen strengerer Fristen können Startups den Schwung aufrechterhalten und der Falle entgehen, dass Arbeit unnötig ausgedehnt wird. Dies fördert eine Kultur des effektiven und effizienten Erreichens von Zielen und Fristen.

Betonung schlanker Operationen

Startups sollten vor unnötiger Erweiterung von Belegschaft und Ausgaben gewarnt sein. Operationen schlank zu halten bedeutet, vorsichtig zu sein mit mehr Personal als nötig oder mit übermässigen Ausgaben, besonders in den frühen Phasen. Effektives Ressourcenmanagement stellt sicher, dass ein Startup agil und kosteneffizient bleibt.

Förderung einer Kultur der Effizienz

Das Verständnis des Parkinson-Gesetzes hilft dabei, eine Kultur zu fördern, in der Effizienz gegenüber blosser Präsenz oder Aktivität geschätzt wird. Mitarbeiter dazu zu ermutigen, Ziele schneller zu erreichen und sie für vorzeitige Fertigstellungen zu belohnen, kann zu einem produktiveren und engagierteren Team führen.

Kontinuierliche Neubewertung

Die regelmässige Überprüfung und Bewertung der Notwendigkeit und Effizienz von Prozessen, Personal und Ausgaben kann die Selbstzufriedenheit verhindern, die mit ungeprüften Erweiterungen einhergeht. Diese Neubewertung stellt sicher, dass das Unternehmen nur dann skaliert, wenn es wirklich notwendig ist, und Ressourcen optimal genutzt werden.

Fazit

Auch als Mentor und Coach, der sich gut mit den Prinzipien der Produktivität auskennt, spüre ich manchmal die Wirkung des Parkinsonschen Gesetzes in meiner eigenen Arbeit. Es ist eine kontinuierliche Anstrengung, produktiv, fokussiert und effizient zu bleiben. Für uns alle in der dynamischen Welt der Startups ist das Erkennen und Entgegenwirken des Parkinsonschen Gesetzes nicht nur eine Übung in Effizienz – es ist ein grundlegender Teil davon, wie wir unsere Projekte und Teams zum Erfolg in einem wettbewerbsintensiven Umfeld führen können.